Mittwoch, 31. Oktober 2012

Ein Musikwarenladen in der Schützenstraße


                 

Geige meines Großvaters


Großvater hatte früher eine Geige.
Und immer wenn Großmama
Flicken auf die Hosen meiner Löcher nähte,
spielte er dieses Lied
wie aus tausendundeinernacht.

Es war eine besondere Geige.
Bereits durchs betrachten
war einem als vernehme man Musik.

Immer wenn Großmama
Flicken auf die Hosen meiner Löcher nähte,
spielte er dieses Lied.

In der Sommerküche gab es manchmal
kleine Konzerte.
Ich blies auf dem Kamm während
Heinrich die Blechtrommel schlug.

Unser Hof war ein sozialer
Kommunikationsmittelpunkt.

Und Großvater hatte diese Geige.
Ein besonders Stück aus
Ahorn und reinstem Ebenholz.

Auf dem Dachboden habe ich sie
wieder gefunden, traurig und allein.

Nichtmals einen Bogen hatte sie.
Doch bereits durchs betrachten
ist einem als vernehme man Musik.

Mein Großvater hatte mal eine Geige
und ich habe sie noch heute.

Donnerstag, 25. Oktober 2012

We bring it back

Wenn ich groß bin kaufe ich mir einen Traktor.
Und dann fahren wir aufs Land!
Durch verwegene Felder
mit dem Fahrtwind an der Seite wie ein Kumpane.

wenn ich groß bin kaufe ich mir einen Traktor,
ich weiß es genau.

Mit dem Gerstenhalm im Mundwinkel, wie ein Bauernjunge.
Wir pflügen um und bringen das Verborgene zum Vorschein.

ich kaufe mir einen Traktor, das spüre ich.
Mit großen Rädern und tuckerndem Motor.

Es zieht uns aufs Land.
Wir bringen den Blues,
zurück wo er hin gehört.
Bald, bald gehen wir.

es wirkt unscheinbar und profan,
doch bedeutet mir viel!

mit dem Fahrtwind an der Seite wie ein Kumpane.
trinken wir Obstler von der Brennerei, nur
Jooster geht drüber.

Du sagst wenn ich groß bin gehört mir das Land.
doch es gehört mir auch jetzt und
einen Traktor habe ich bereits.

Ich kaufe mich frei, nein ich bin es.
die welt ist feinfühlig, vulgär

Nur wer Einsamkeit aushalten kann ist wirklich stark.
In der Großstadt leben oft gescheiterte Existenzen.

Wir bringen es zurück,
back to the countryside,
dort wo es hingehört!

Mit dem Eigensinn.
Dem Blues; und
der Rauheit der Natur.

Dienstag, 16. Oktober 2012

Donnerstag, 11. Oktober 2012

Spanische Gitarre

Gedicht, welches ich schrieb
bei völliger Nüchternheit.
Mit dem Frohsinn einer
singenden spanischen Gitarre.

Am Rande einer großen Trägheit.
Mit dem Bewußtsein, völligster
Nüchternheit.
Spreche ich mich frei.
Für eine neue Ära!

Es wird Winter, Kind.
Was sind wir doch
unbeholfene Landsleute.

Mit nichts als
dem wichtigsten Hab und Gut.

Schnall die Pferde vor;
oder laß sie laufen..
Egozentriker gibt es genug.

Ich spreche aus der Nichtigkeit
meines Daseins.
Wie aus einer Nische,
einer Luppengalerie.

Laß die Pferde laufen.
Sattel ab und werde bodenständig.

Alles liegt auf der Hand,
flach wie das Land im Norden.

Und ich brauche dich nicht.
Doch habe dich gern, bei mir.
Vergiß nicht die Bommelmütze,
es wird Winter.

Weißt du was die Nachbarn sagen?
Ich würde in Phrasen sprechen.
Wir lassen uns vieles gefallen,
doch niemals abspeisen.

Mit dem Berimbau
lausche ich
und schwelge in der Ferne.

Mit völligster Nüchternheit
und dem Frohsinn,
wie eine singenden
spanischen Gitarre,
schrieb ich dieses Gedicht.

Um Mitternacht, an einem Sonntag.
Vor geraumer Zeit.


Sonntag, 7. Oktober 2012

von schlafenden menschen

sie sind überall, diese leute
welche mich faszinieren
wie sie schlafen

in zügen, in der s-bahn,
auf dem amt,
im
wartehäuschen.

sie sind überall,
lässig und cool.

es ist zeit zu träumen
laßt uns
die zeit entschleunigen

sie sind überall, diese leute
welche mich faszinieren

wir sollten schlafen
am besten, ewig
und für immer

es zeit zu träumen.

Leichtfüßiger Tänzer

Betrachten wir die Realität, es ist Herbst!
Der Goldene Oktober ist unsere letzte Hoffnung.
Und alles was uns bleibt sind diese Stunden.
An einem ausklingenden Spätnachmittag..
Leichtfüßiger Tänzer im Herbst. Mit einem
wehenden Kleid aus raschelnden Blättern.
Orange, Weinrot, Merlot!

Melancholie, verlaß mich nicht.
Verweile!

Der Goldene Oktober bleibt
bis zuletzt

Der Trunkenbold

Verschmitzt ist die Fratze
Hoch
hebt er den Krug

"Auf das Leben!"

Wein, Weib und Tanz
ist was er braucht

Er liebt das Spiel.
Und auch die Sauferei.

Kämpferisch ist sein Herz
Verstohlen der Blick

Er trink schonmal
zwei über den Durst.

Und wenn es fünf sind,
beschwert sich auch keiner.

Er ist ja kein Unhold.
Er lebt nur gerne

Verschmitzt ist die Fratze
Hoch
hebt er den Krug

a

abends @ juno, eine bar unseres vertrauens