Dienstag, 19. Oktober 2010

Lisboa

in deinem Schoß schlafen die Dichter

wie träumende Felsen

am Rande einer

großen Brandung


wartend auf einen Einfall

wartend

darauf dass sie

der Schlag der Poesie trift


Lisboa

in deinem Schoß schlafen die Dichter

wie Katzenkröten oder

Königkinder ...

verwunschen, längst

verlorengeglaubt

hoffend vergeblich

warten sie

sie warten


in einer

gähnenden Leere

auf das

perfekte Gedicht



Lisboa


in deinem Schoß schlummern Dichter

wie in einem

japanischem Garten

gefroren, ausharrend

stillschweigende Poeten



in den Winkeln und Gassen der

Alfarma

findest du sie

wie Lichtblicke zwischen zwei Seiten

oder am

Tejo-Ufer

oder

im Bairro Alto

sie sind alle

Chronisten des Lebens


Lisboa

ein Abendzug ereilt mich

Don Electrico

die Sonne schweigt

beim Anblick der Nacht


Fado

fadenloser Faden

verloren zwischen den

Stimmbändern

Sonntag, 10. Oktober 2010

Sprachraumforscher

sprachraumforscher

aus zeitvertreib

schlage ich wörter

nach- (wievor)

tea.time

ich streu tee in tassen wie

sand in augen

arabeske zeichen auf

türkischen teegläsern

fein filigriert


kein perserteppich

fliegt ohne fahrgast


verlier mich im

schachbrettmusterdasein

verzweifelt wie in

trugschlössern


alles verschwindet wie im
nebel


tabletlose teeträger
servieren konjak

it`s teatime

Freitag, 8. Oktober 2010

gleich doch nicht gleichtönig..

Baumlosesrandufer

Lichtpfützen auf

herabfallenden

Pflastersteinen


eilende Fahrradfahrer

vollführen Kunsstücke

waghalsig doch

berechenbar



Herbstlaub sammelt sich an und auf

mit leichter Rötung im Gesicht


die zeit spült sonne an wie

unerwartete Flaschenpostnachrichten

"oh wie schön ist Panama"


und die Amsel wußte es doch

schon immer besser..


doch was solls


folge deiner Eingebung

alles andere passiert von selbst


hauptsache du tust ihn

den ersten Schritt


laß uns im Kastanienwald spazieren gehen

flanieren gehn


es ist merz oder oktober

ganz gleich

doch nicht

gleichtönig


du trägst Blätter mit

mit leichter Rötung im

Gesicht.

Sonntag, 3. Oktober 2010

Seeräuber

Das Meer der Seeräuber
la mare
der wilde Ozéan

ist ein wütender Riese
auf dessem Rücken
die Schiffe spazieren fahren

du schaust ihn an
doch siehst ihn nicht

Thoughts

Ich trage immer irgendwelche Gedanken

mit mir rum,

wie andere Einkaufstaschen

At the shopping mall

I go thinking..