Mittwoch, 25. Dezember 2013

Largo do Carmo, die Eckbar und der Kiosk!



Geschmacklose Wortbudenbesitzer
in pechrabenschwarzem Nachthimmelglitzer.
Stammtischgeschwätz in der Eckbar, die
Suppe des Tages löffelnd für eins fünfundsiebzig.
Hier, genau vor uns, ist alles beisammen.
Höchstens eine Armlänge entfernt. Wir
bleiben in Reichweite. Zumindest und
mit Sicherheit, auf absehbare Zeit.


Ein Schritt nach vorn, nur einer, und ein
antik wirkender Electrico-Eisenbahnzug,
mit Trittbrettfahrer, saust, eh du dich versiehst,
und schon ist er wieder weg, an dir vorüber
wie eine Geisterbahn. Derweil,
im selben Moment, der
Zeitungsjunge von nebenan,
lauthals verkündet dass der
Generalstreik vorbei sei. Die
Metro fährt wieder, wie eine
zähneknirschende Raupe
unter der Erde, rastlos auf Zack.

Heute ist irgendein Wochentag
den ich nicht kenne, zumindest
erscheint es mir so.
Aber es ist auch gut möglich dass
ich mich täusche. Vorhin
hat jemand Freitag gesagt, der
es von einem anderen wusste.
Es könnte aber auch genauso
gut Montag oder irgendetwas anderes
nicht relevantes sein.

Obscure Abendfalter um
flattern den alten Quiosque,
am Largo do Carmo.
Oberhalb der Unterstadt!
Auf der Viola baixo
spielt ein Stadtmusikant
hingebungsvoll einen
herzzerreißenden Fado
der Traurigkeit.

In einer für einen Moment
bestehenden Kunstpause, tritt
eine hochgewachsene Gestalt
mit Zylinder,
auf die Spielfläche, an den
erleuchteten Quiosque.

Und bittet höflich, in wohl artikuliertem,
Anstands portugiesisch um
eine Tasse Tee, mit
Milch aber ohne Zucker.
An diesem Abend wie dem heutigen.

Es stürmt und regnet Bindfäden
zugleich

Und keine verliebten Pärchen spazieren dahin.
Selbst die Eile, die schon lange niemand 
mehr kennt, blieb daheim. Am 
Largo do Carmo, zu einer 
Uhrzeit, einer gewissen Stunde
vollkommener Absolutheit.



Q u i o s q u e t e s k e, Imperial und
die all umschwebende Saudade, in den
glutheißen Nebelwolken.

Nós somos todos escritores.

Ein Stück Frankreich in Lissabon.
Vagabunden gibt es hier viele!
Ihre Heimat tragen sie im Herzen.
Und träumen mit der Musik.

Bella Ciao bei den
Brücken von Anjos.
Fica bem, Cellolita!
Wir alle sind Schriftsteller.
Denn wir alle sind
Teil dieses großen Gedichtes
welches sich Leben nennt.

Ein bißchen Frankreich
in Lissabon. Ein bißchen
Bretange in Mourarira.
Wir sind alle hier, akzeptiert!

Und was auch passiert,
die Dinge geschehen
einfach
wie sie gehören.

Sometimes we should speak less.



Manchmal sollten wir weniger 
sprechen. Sometimes 
we should speak less.
And listen more 
to each other. Im 
Nichtgesagten 
liegt oftmals viel mehr
als in schnell 
gewechselten Takten.
 
Ich bin für mehr Liebe 
zum Detail.
Vielleicht 
auch weil ich nie 
Erwachsen werde. 
Doch was heißt das schon.

In der Langsamkeit 
liegt das wahre Sein. 
Ich finde, wir sollten 
weniger sprechen. 
Und dafür ab und zu, 
mal öfter 
uns einfach nur 
anschauen und lächeln.