Donnerstag, 8. Mai 2014

Nachtspaziergang - um passeio em Alfama!



Von düsterer Hand gezeichnete
gedrungene Karikaturen
stellen mir nach
wenn ich von Santa Apolónia
des Nachts den Hügel hinauf
nach Hause laufe.
Zwei rauchende Hände
schauen aus einem
Türspalt.
Ein Mann schreit „Halt“

Ich schnaufe und hole Atem
aus tiefstem
Lungenschacht.
Woher kommen all
diese Gestalten? Und
welcher Spukgeschichte
sind sie entflohen?

Hinter jeder Ecke
bleiben sie stehen
und schauen sich um.

„Ich bin nicht der
für den ihr mich haltet.
Haltet ein.
Amadeo de Souza
war ein großartiger Maler,
aber er lebt nicht mehr.
Oder wen sucht ihr?“

Beim Clube de Fado
erkenne ich einen im schummrigen Licht
sich den Schnurrbart zwirbelnden
alten Herrn mit Hut.
Der sich immer wieder räuspert und
vorübergehenden  eine
geruhsame Nacht wünscht.
Und wieder erklingt die
Stimme von Amalia Rodriguez,
von irgendeinem Balkon herab. Und
die Gestalten fangen an zu tanzen.
Eng umschlungen
bewegen sie sich.
Im Dunkel bis ins
knisternde Nichts.

Eine Hausmagd
mit einer korpulenten Gestalt
eilt aus einer
 überfüllten Taberne.
Nur ein offener Mantel und
ein Schatten.
Dann ist das Szenario
wieder vorbei.

Meine Laune trägt mich weiter
bis hoch bis zum Castello.
Auch am Chapitu, der
Zirkusschule laufe ich vorbei.
Bis mich die Müdigkeit wieder
hinab treibt
in die Häuserschluchten  von
Mauraria.

Noch ein letzter Port
In einer der
zahlreichen, versteckten
Eckkneipen.
Ich schlafe an deiner Schulter!
Sehr lange. Danach,
weiß ich nichts mehr.

Einer sagte mir
Benefica habe gewonnen.
Für mich ist das einerlei.
Ich bin daheim.
Das reicht, vollkommen.